Seminar Italien im Film
Die Geschichte Italiens kann man nur in einer mediterranen und gesamteuropäischen Dimension verstehen. Stand in der Antike vor allem die Interaktion mit dem Mittelmeerraum im Vordergrund, nahmen spätestens seit der Zeit der Karolinger die Kontakte zu den nordalpinen Regionen eine wesentliche Stellung für das Werden der Apenninenhalbinsel ein. Zahlreiche kulturelle und politische Phänomene, die die Neuzeit und die Moderne maßgeblich geprägt haben, nahmen in Italien ihren Anfang. Auch deshalb sind Kenntnisse der italienischen Geschichte unerlässlich, um Genese und Entwicklung der westlichen Zivilisation zu verstehen. Mit der eigenen Geschichte haben sich die Italiener ab dem 20. Jahrhundert zunehmend auch im Kino beschäftigt, zumal die Filmkunst von mehreren Intellektuellen als Instrument der Bildung und Gesellschaftskritik sowie als politisches Engagement begriffen wurde. Auf dem Programm des Seminars Italien im Film stehen die Besprechung und Vorführung dreier Klassiker der italienischen Kinematographie, die auf unterschiedliche Weise tiefgreifende Einblicke in drei entscheidende Momente der italienischen Geschichte sowie in die Vorstellungswelt der jeweiligen Regisseure geben. Der Vorführung der Filme geht eine Einführung in die Epoche und in die Schwerpunkte des jeweiligen Regisseurs voraus. Nach dem Film findet eine Debatte statt.