Anmeldung ab heute möglich für die Veranstaltung "Übung zur Geschichtskultur: Schule und Museum"
Nicht selten beklagen Schülerinnen und Schüler (SuS), dass der schulische Geschichts-unterricht sich nicht an Ihren persönlichen Erfahrungen orientiere, indem er immer wieder auf für Jugendliche irrelevante, vergangene Haupt- und Staatsaktionen rekurriere und eine von den SuS als langweilig empfundene chronologische Ordnung des Stoffes nahe lege. Implizit wird damit eine anscheinend von vielen Geschichtslehrern geteilte Vorstellung kritisiert, dass es so etwas wie ein objektiv vermittelbares Basiswissen eines korrekten Geschichtsunterrichts gäbe, in dem die Subjektivität des Lernenden und Lehrenden keine Rolle spielen dürfe. Der so genannte chronologische Durchgang durch die Geschichte der Haupt- und Staatsaktionen gerinnt zu einer als sinnlos empfundenen Wissensakkumulation von Daten und Fakten, die keinen Bezug zur eigenen Sinn- und Identitätsbildung haben können. Nicht wenige Geschichtsdidaktiker stellten diesbezüglich fest, dass für viele SuS Geschichte ein Unterrichtsfach sei, das sich mit einer abgelebten, toten Vergangenheit befasst und kaum zum Verständnis der Gegenwart nützliche Informationen beizusteuern habe. Diesbezüglich kommt dem außerschulischen Lernen im Museum eine besondere Rolle zu: Neben dem Lernortwechsel, der Öffnung der Schule und der originären Begegnung mit „Geschichte“ eröffnen historische Ausstellungen die Möglichkeit, sich mit der Multiperspektivität und Kontroversität von Geschichte auseinander zu setzten und zur Sinn- und Identitätsbildung der SuS beizutragen. Die Teilnehmer der Übung sollen über die Möglichkeiten und Grenzen außerschulischen Lernens am Beispiel historischer Ausstellungen zum industriekulturellen Erbe des Ruhrgebietes diskutieren, reflektieren und in Form von kleinen Unterrichtsprojekten die Forderung nach einem an den Bedürfnissen der SuS orientierten Geschichtsunterricht praktisch umsetzen.
Eine Vorbesprechung findet am Dienstag, den 09.06. von 12-13 Uhr statt und ein halbtätiger Blocktermin im Juli sowie zwei ganztägige Exkursionstage finden im September 2020 nach Rücksprache mit den Teilnehmern statt.
Die Anmeldung erfolgt über Wusel (Belegungsfrist läuft noch bis zum 12.04.)
Zielgruppe: Zuordnung LA GHR; LA GYM; BA; MEd (GymGe, GHRGe)
Module: W1-11, W13-18, MEd I/II
Die Anerkennung als „große” Übung ist nur für die didaktischen Modulzuordnungen möglich.
Link zur Veranstaltung in Wusel: https://www.wusel.uni-wuppertal.de/qisserver/rds?state=verpublish&status=init&vmfile=no&publishid=110819&moduleCall=webInfo&publishConfFile=webInfo&publishSubDir=veranstaltung