Dissertationsprojekt Aaron Schwarz
Dissertationsprojekt
Sub apostolice sedis auspiciis – Honorius III. und der aufstrebende Deutsche Orden (1216–1227) (Arbeitstitel)
Die angestrebte Dissertation verfolgt das Ziel, die entscheidende Phase in der Entwicklung des Deutschen Ordens aus der Perspektive der kurialen Politik Honorius’ III. mit quellenkundlichem Schwerpunkt auf der Papstdiplomatik zu untersuchen. Ein wesentlicher Bestandteil wird die Erschließung in Regesten und (Teil-)Edition sämtlicher Papsturkunden sein, die die Kurie im Zeitraum von 1216 bis 1227 für den Deutschen Orden sowie vergleichend für Templer und Johanniter ausgestellt hat. Dabei werden sowohl die Analyse dieser Dokumente päpstlichen Rechtshandelns in ihrer Materialität als auch ihre sprachliche, quellenkritische und intertextuelle Durchdringung mit Blick auf Fragen der editionstheoretischen wie -praktischen Arbeit eine zentrale Rolle einnehmen. Die textliche Analyse und Interpretation soll bestenfalls nicht nur die Fragen nach dem Verhältnis Honorius’ III. zum Deutschen Orden im Kontext der verfassungs-, verwaltungs- und politikgeschichtlichen Rahmenbedingungen beantworten helfen, sondern zugleich die Grenzen und Möglichkeiten einer angemessenen, theoretisch reflektierten Editionstechnik der Papsturkunde und ihrer Neben- bzw. Parallelüberlieferung in den päpstlichen Kanzleiregistern ausloten und praktisch umzusetzen versuchen.
Das Material liegt zum Großteil bereits in Edition vor, allerdings ist die Umsetzung nicht nur aufgrund der zeitlichen Streuung und der unterschiedlichen Editionstraditionen äußerst divers. Die Papsturkunden sind außerdem in einer großen geographischen Streuung überliefert und daher auch entsprechend verstreut ediert. Da nach dem konkreten Zusammenhang von Papst Honorius III. und den geistlichen Ritterorden bisher noch nicht gefragt wurde und daher umfassende Aussteller-zentrierte Editionen von Papsturkunden für diese Zeit nicht vorliegen, insbesondere nicht in vergleichender Perspektive auf die drei Ritterorden, stellte sich auch die Frage nach einer eigenen editionstechnischen Umsetzung, die möglichen Spezifika Rechnung trägt, nicht und kann damit neben dem inhaltlichen Zusammenhang als Desiderat im Umgang mit den Dokumenten und Texten benannt werden.