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Digital Humanities

Die Digital Humanities (DH) sind eine Brücken-, Schnittmengen- und Metadisziplin in Bezug auf die Geisteswissenschaften, die Informationswissenschaft und die angewandte Informatik.


DH schlägt die Brücke von den Forschungsgegenständen, Fragestellungen und Methoden der geisteswissenschaftlichen Disziplinen zu ihrer formalen Bearbeitbarkeit mit digitalen (computergestützten, algorithmischen) Verfahren. Sie bildet eine Schnittmenge zwischen den Disziplinen soweit es die Entwicklung und Anwendung informatischer Lösungen für geisteswissenschaftliche Problemlagen betrifft. Als praxisorientierte angewandte Wissenschaft bilden Modellierung (wie kann man Wissensdomänen theoretisch reflektiert in Datenstrukturen explizieren und bearbeitbar machen?) und Formalisierung (wie kann man diese Daten verarbeiten?) ihre wichtigsten Verfahren. Als Metadisziplin reflektiert sie Erkenntnisbedingungen und Erkenntnismöglichkeiten unter den Voraussetzungen digitaler Repräsentation und Verarbeitung von Wissen und schafft mit der Modellierung von Wissensdomänen zugleich die Grundlagen für eine zeitgemäße Bearbeitung geisteswissenschaftlicher Fragestellungen.

Die Digital Humanities haben einen mehrfachen Charakter als Anwendungs- oder Forschungsgebiet über die Breite der Geisteswissenschaften hinweg und als eigenständige Disziplin, die eigene Forschungsfragen verfolgt und an verschiedenen Orten auch in eigenen Studienschwerpunkten oder Studiengängen (BA/MA) gelehrt wird. Wo DH stattfindet, lässt sich durch das sogenannte 3-Sphären-Modell veranschaulichen.

Nach diesem Modell finden die DH zunächst in den bestehenden Disziplinen statt (äußere Sphäre). Sie sind dort eine angewandte Praxis zur Beantwortung bestehender Fragen mit neuen Mitteln und begleiten die Transformation der Fächer. Die DH tragen dann aber auch (mittlere Sphäre) zur Ausbildung neuer Spezialdisziplinen bei, die schon mehr (Computerlinguistik) oder weniger (Digital History) als eigene Fachrichtungen etabliert sind. Schließlich bilden die Digital Humanities (in der inneren Sphäre) eine eigene Disziplin, die auch solche Fragen verfolgt, die in den traditionellen Fächern nicht bearbeitet werden.


SCHWERPUNKTE AN DER BERGISCHEN UNIVERSITÄT WUPPERTAL
Ausrichtung und Abdeckung der DH an der Bergischen Universität Wuppertal entwickeln sich im Laufe der Zeit gemäß der Zusammensetzung des Lehrstuhlteams, den Lehranforderungen und den verschiedenen Forschungskooperationen. Die Professur ist seit dem 1. Mai 2019 besetzt, am Fachbereich Geschichte angesiedelt, allen Fächern der Fakultät der Geistes- und Kulturwissenschaften zugewandt und hat Schwerpunkte in den Bereichen

  • Quellenerschließung und Edition
  • Digitalisierung des Kulturerbes
  • Digital History
  • Modelle und Theorien zu zentralen Gegenständen und Prozessen (Text, Kulturelle Objekte, Digitalisierung etc.) der Geisteswissenschaften
  • Informationsvisualisierung
  • Daten, Formate, Standards in den digitalen Geisteswissenschaften
  • Informationssysteme
  • Semantische Technologien
  • Textanalyse und Textmining

Zu den Projekten, an denen der Lehrstuhl(inhaber) zur Zeit beteiligt ist oder war, siehe die Projekteseite

Laufende Projekte

In ihrer Praxis und als Grundlage für ihre Reflexion bauen die Digital Humanities stark auf kollaborative Projekte in den verschiedenen Fachwissenschaften. Wir fühlen uns grundsätzlich für alle geisteswissenschaftlichen Disziplinen zuständig (wenn auch nicht immer gleichermaßen kompetent). Sprechen Sie uns gerne an …

Mitwirken an der BUW

 

Die DH in der Lehre

Die Digital Humanities bringen sich vor allem in den BA/MA "Geschichte" (bzw. "Methoden der Geschichtswissenschaft") ein und haben hier z.B. die Verantwortung für das Modul "Digital Humanities".

Im Masterstudiengang "Editions- und Dokumentwissenschaft" stehen wir für das Profil "Digitales Kulturerbe" und bieten dort zwei Module an ("Konzepte und Praktiken" bzw. "Technologien des Digitalen Kulturerbes").

Im Optionalbereich gestalten wir die Module "Digitale Kultur und Wissenschaft" (Profilbereich Fachwissenschaften) bzw. "Medien- und IT-Kompetenz" (Profilbereich "Berufliche Orientierung"). Außerdem entwickeln wir Lernbausteine für den Programmbereich "Digitale Kompetenz".

In den Masterstudiengängen "Anglistik" bzw. "Frankoromanistik" sind wir an Modulen mit Digital Humanities-Lehrveranstaltungen beteiligt.

Darüber hinaus öffnen wir unsere Lehrveranstaltungen gerne fallweise für andere Studiengänge (z.B. MA "Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft", BA "Französisch" oder BA "Politikwissenschaft").

Neben der "normalen" Lehre veranstalten wir regelmäßig Winter- oder Summer Schools (s.u.), die wir nach Möglichkeit auch in den verschiedenen Studiengängen kreditierbar machen.

Schools und Workshops

Schools

Workshops

Weitere Infos über #UniWuppertal: