Das Volk als Wille und Vorstellung
Daß im Staate alles für das Volk getan werden müsse, aber möglichst wenig durch das Volk selbst, war eine unter Aufklärern weitverbreitete Überzeugung. Wie vielleicht kein anderer Herrscher seiner Zeit, so belegt es der Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Overhoff (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), hat Friedrich der Große sich vor seinen preußischen Untertanen geradezu selbst erniedrigt – er fühlte sich als erster Diener des Volkes, aber auch als dessen unverzichtbaren Dompteur. Welche Ambivalenzen dem Volks-Begriff zu eigen sind, führt der Vortrag von Dr. Jörn Retterath (Historisches Kolleg, München) über die Weimarer Republik aus. Er beschäftigt sich mit dem populistischen Denken jener Zeit, in der „Volksinteresse“ und „Parteigeklüngel“ gegeneinander ausgespielt wurden.
City-Kirche Elberfeld, Kirchplatz 2, 42103 Wuppertal
Organisation: Dr. Thorsten Beigel / PD Dr. Georg Eckert