Neues Buch von Historiker Prof. Grothe
Der badische Politiker und Karlsruher Rechtsanwalt Ludwig Haas (1875-1930) gehört zu den überzeugten Liberalen und aufrechten Demokraten, die den Weimarer Staat gegen seine Feinde von rechts und links entschieden verteidigten. Bereits im Kaiserreich war der linksliberale jüdische Jurist für die Parlamentarisierung der Monarchie eingetreten, die erst wenige Wochen vor Kriegsende realisiert werden konnte. 1918 zählte er zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und engagierte sich als Innenminister des Freistaates Baden für republikanische Werte und demokratische Rechte. Als Mitglied des Reichstags warb er in den 1920er Jahren für die Weimarer Koalition und wirkte in den Jahren 1928 bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1930 als Fraktionsvorsitzender der DDP. Jetzt ist bei der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien ein Sammelband publiziert worden, den Ewald Grothe (Bergische Universität Wuppertal, Archiv des Liberalismus), Aubrey Pomerance (Jüdisches Museum Berlin) und Andreas Schulz (Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien) herausgegeben haben.
Der Band umfasst 320 Seiten mit 22 Abbildungen und gibt einen umfassenden Einblick in das Leben und das politische Wirken von Ludwig Haas.
Grothe, Ewald / Pomerance, Aubrey / Schulz, Andreas (Hrsg.): Ludwig Haas. Ein deutscher Jude und Kämpfer für die Demokratie, Droste Verlag, Düsseldorf 2017, ISBN 978-3-7700-5335-3, 49,90 Euro.