Es gibt nicht genug Kartoffeln, es gibt nur Hunger. Leben und Überleben im besetzten Europa 1939-1945
Szenische Lesung mit Publikumsgespräch am 29.06.2017 in der City Kirche Wuppertal in Kooperation mit der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Ulrike Schrader, Tatjana Tönsmeyer, Anette Daugardt. Bild: Martin Wosnitza
Im Zweiten Weltkrieg lebten auf dem Höhepunkt der deutschen Expansions- und Vernichtungspolitik in Europa zeitweise mehr als 200 Millionen Menschen unter deutscher Besatzung. Wo immer die deutsche Wehrmacht einrückte, bestimmten bald Mangel und vielfach Hunger den Alltag der Menschen: Knappe Lebensmittel, Mangelernährung, Diskriminierung durch Lebensmittelzuteilungen und Hungertod, aber auch Überlebensstrategien prägten den Besatzungsalltag nicht nur im Osten, sondern auch im Westen Europas.
In Kooperation mit der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal organisierte Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer am 29. Juni 2017 in der City Kirche Wuppertal eine Szenische Lesung mit Publikumsgespräch. Die durch die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen finanzierte Veranstaltung präsentierte erstmals bislang nicht bekannte Quellen des Editionsprojektes „Society under German Occupation – Experiences and Everyday life in World War II“ einem größeren interessierten Publikum.
Anette Daugardt. Bild: Martin Wosnitza
Die in deutscher Übersetzung von der Schauspielerin Anette Daugardt verlesenen Alltagsdokumente zeichneten so ein eindrückliches Bild des Lebens und Überlebens im Europa unter deutscher Besatzung während des Zweiten Weltkrieges. Anschließend diskutierten Prof. Dr. Irina Scherbakowa (Memorial Moskau), Prof. Dr. Peter Romijn (NIOD - Institute for War, Holocaust, and Genocide Studies Amsterdam) und Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer unter der Moderation von Dr. Ulrike Schrader (Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal) die Wichtigkeit der Erforschung der von der Wissenschaft bislang weitestgehend vernachlässigten Situationen der lokalen Bevölkerungen unter Besatzungsbedingungen. Ein lebendiges Gespräch zwischen den zahlreich erschienenen Zuschauerinnen und Zuschauern und den ausgewiesenen Expertinnen und Experten rundete die Veranstaltung ab.
Flyer der Veranstaltung
Mehr Informationen zum Editionsprojekt:
http://www.societies-under-german-occupation.com
Dr. Agnes Laba
Bergische Universität Wuppertal
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften - Geschichte
Gaußstraße 20
42119 Wuppertal
Mail: laba[at]uni-wuppertal.de
Tel : 0202-439 3201
