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Wiss. Mitarbeiterin für Wissenschafts- und Technikgeschichte
Dr. Maria Remenyi
Wiss. Mitarbeiterin für Wissenschafts- und Technikgeschichte
Forschung
Mitarbeit im DFG-Projekt „Erschließung und Digitalisierung historisch wertvoller Dokumente am Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach“ (in Zusammenarbeit mit dem Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach unter der Leitung von Prof. Dr. Gert-Martin Greuel und Prof. Dr. Volker Remmert); Erarbeitung des Erschließungskonzeptes und Kommentierung der Quellen.
Formen und Funktionen populärer mathematischer Texte in Deutschland, 1871-1945
Quantitative und Qualitative Analyse der Vermittlung mathematischer Inhalte in populärwissenschaftlichen Periodika (z. B.„Naturwissenschaftliche Rundschau“, „Naturwissenschaftliche Wochenschrift“, „Die Naturwissenschaften“)
Konzeption und Rezeption mathematischer Literatur für einige Anwendungsgebiete der Mathematik: Architektur, Lebens-, Geo- und Sozialwissenschaften.
Mathematische „Unterhaltungsliteratur
Mathematik und ihre Öffentlichkeiten. Vermittlung, Transformation und Rezeption mathematischen Wissens jenseits des fachwissenschaftlichen Diskurses in Deutschland, 1871-1960. (Gemeinsames DFG-Projekt mit Prof. Dr. Volker Remmert (Bergische Universität Wuppertal), 10/2013 bis 9/2016). Ziel des Vorhabens ist es, Diskurse um Akzeptanz, Adaption und Ablehnung mathematischer Denkweisen in Deutschland im Kontext gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Wandels zu untersuchen. Daher steht die Erforschung bislang wenig beachteter Verbreitungswege mathematischen Wissens über die akademischen Grenzen hinaus im Mittelpunkt des Vorhabens. Das Projekt konzentriert sich dabei auf die Analyse von Kommunikationsprozessen, deren Gegenstand die Vermittlung mathematischen Wissens an Gruppen unterschiedlich vorgebildeter und sozial verorteter mathematischer Laien ist. Grundlage hierfür bildet eine entsprechend aussagekräftige Auswahl deutschsprachiger Publikationen mit mathematischem Bezug. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Autoren aus den Reihen der forschenden Mathematiker. Das Erkenntnisinteresse erstreckt sich hier darauf, die Bedeutung praktizierter mathematischer Wissensvermittlung an Laienpubliken für die Einordnung und Bewertung mathematischer Inhalte auch im fachwissenschaftlichen Diskurs zu untersuchen. Für die Entwicklung der Mathematik in Deutschland ist im Untersuchungszeitraum 1871-1960 einerseits charakteristisch, dass es der Disziplin gelingt, sich den Status einer zentralen und unverzichtbaren disziplinübergreifenden Ressource für zahlreiche Gebiete der Natur-, Technik- und Sozialwissenschaften zu erarbeiten und sich auf diese Weise eine breite institutionelle Basis in den Hochschulen zu sichern. Andererseits erfolgt gleichzeitig die Hinwendung der mathematischen Forschung zur modernen, für Laien schwer zugänglichen Strukturmathematik. Aus diesem speziellen Spannungsfeld und den sich allgemein seit der Mitte des 19. Jahrhunderts etablierenden Auseinandersetzungen um das Verhältnis von Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit (Wissenschaftspopularisierung) entsteht für die Mathematik ein Vermittlungs- und Legitimierungsproblem. Als Folge davon entwickeln sich im gesellschaftlichen Diskurs in unterschiedlichen Ausprägungen bis in die Gegenwart beobachtbare Vorbehalte gegen mathematisches Wissen und dessen Relevanz für die Weiterentwicklung der Wissenschaften. Die oben geschilderten Kommunikationsprozesse eröffnen damit ein wichtiges, bisher kaum bearbeitetes Forschungsfeld, dem über die Mathematikgeschichte hinaus sowohl für die Geschichte der Mathematisierung der Anwendungsdisziplinen als auch der Wissenskommunikation Bedeutung zukommt. Entsprechend ist das Vorhaben im Zusammenwirken von mathematik-, medien- und sozialhistorischen sowie wissenschaftssoziologischen Aspekten interdisziplinär angelegt.